Rezensionen

 

Rezension der BDSM Top Hits vom 22.11.2012 in den SM Nachrichten der Schlagzeilen:

 

 Rezension der BDSM Top Hits in den Schlagzeilen

 

 

 

 Rezension in einer großen SM-Community (Abdruck mit Genehmigung der Autorin):

 
Happy Aua: Marquis le Frog und die „BDSM Top Hits“

 Es gibt eine neue CD mit BDSM-Musik. Das ist ja zunächst einmal nichts Ungewöhnliches, zeigt ein Blick auf die entsprechenden Online-Shops doch eine Vielzahl von Tonträgern, die einen Bezug zu SM herstellen und sich meist mit anregenden atmosphärischen Klängen als Sessionmusik empfehlen. Aber die CD „BDSM Top Hits“ von Marquis le Frog scheint doch grundlegend anders zu sein.

Schon ein erster Blick auf das Cover hinterlässt einen anderen Eindruck als man ihn bei diesem Thema erwarten würde: Man sieht einen fetten Comic-Frosch mit Clark-Gable-Frisur, der in den Händen Handschellen und Peitsche hält und den Betrachter leicht eingebildet und verträumt ansieht. Vor dem hellblauen Hintergrund leuchten die vier Buchstaben „BDSM“ in lustiger Bubble-Schrift in bunten Farben. Das Pseudonym Marquis le Frog bezieht sich natürlich auf den Urvater des Sadismus, ist aber durch den Frosch witzig gebrochen. Der Titel „Top Hits“ ist in der Übersetzung doppeldeutig: „Top schlägt.“

 Auch musikalisch ist die CD weit von dem entfernt, was man eigentlich mit BDSM-Musik in Verbindung bringt. Man wartet vergeblich auf die obligatorischen meditativ-düsteren Klänge mit Mönchschören, Kettengerassel und stöhnenden Französinnen. Stattdessen bedient sich Marquis le Frog der unterschiedlichsten Musikstile, wie z.B. Hip Hop, Reggae, Rock, Twist, Schlager und Volksmusik.

Inhaltlich scheint der Marquis keinen Respekt vor den „heiligen Regeln“ der SM Fundamentalisten zu haben: Er spielt mit Klischees, thematisiert tabulos Klatsch und Katastrophen innerhalb der Szene oder besingt Sehnsüchte und Wünsche grenzwertig gefühlvoll.

Die CD beginnt mit dem funkigen Hip Hop Stück „BDSM“, in dem die Charaktere ihre unterschiedlichen Neigungen erklären (masochistisch, dominant/sadistisch, devot, switchen) und selbstbewusst dazu stehen: „Ich bin maso - und das ist gut so!“ Das Stück ist tanzbar, witzig und eingängig, so dass es wohl bald auf keiner Szene-Party mehr fehlen wird. 

Das zweite Stück ist eine gefühlvolle, fast kitschige Ballade, in der die wohl am häufigsten genannte Aussage innerhalb der SZ-Profile thematisiert wird: „Ich bin in erster Linie Mensch.“

Danach kommt eine musikalische Grenzerfahrung: Der Marquis wollte probieren, ob man nicht auch volkstümliche Musik mit SM-Themen schreiben kann, sozusagen Herz, Schmerz und Striemen im Musischlampenstadel. Mit dem „Lederluderliesel“ ist ihm dies geglückt - musikalisch hart an der Schmerzgrenze, aber das ist im BDSM ja nichts Negatives.

Es folgen weitere Stücke zu den unterschiedlichsten Themen, wie z.B. der Twist „Lolli Lolita“, in dem es um Altersunterschiedsspiele geht, „Happy Hour - Golden Shower“ ein grooviger Reggae über Natursekt und die „Sub optimal“, ein Klamaukstück über alltägliche Fauxpas in einer SM-Beziehung. („Du bist naturdevot und ich bin dominant, dein Hintern, der ist rot, bei mir ist es die Hand.“)

 Bemerkenswert an der CD ist wohl auch, dass alle daran Beteiligten in der Sklavenzentrale registriert sind und unter ihrem SZ-Nickname genannt werden. So wirken neben Marquis le Frog z.B. der SM-Comedian Nemaides, die Sängerin Engel aus Kristall, der Bariton Scarpia und die Tänzerin Anonymphe als Interpreten mit. Auch die Dankesliste enthält fast nur SZ-Nicknames (und sogar die SZ selber). Es scheint also wirklich ein Werk aus der Szene für die Szene zu sein.

 Die Record Release findet im Rahmen der BDSM Comedy Nacht am 16.11. 2012 im Catonium in Hamburg statt.

Danach ist die CD über jpc.de oder als Download z.B. bei Amazon und iTunes zu beziehen.

 

 

 

 

 

 

 

Joomla templates by a4joomla